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PERSÖNLICHKEIT

Am besten machst du dir im Vorfeld Gedanken über die Persönlichkeit deines Charakters. Wie unterscheidet er/sie sich von dir? Wer ist der Charakter wirklich und was treibt ihn an? Larp lebt von Klischees und Stereotypen, nutze sie, um deinen Charakter lebendig zu machen. Unten findest du eine Liste mit einigen Stereotypen, die wir zusammen getragen haben. Such dir einfach etwas passendes aus. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls du eigene Ideen hast, fühl dich frei sie statt dessen zu verwenden. Schreib eine kurze Charakterisierung und gib dem Ganzen einen Namen.


Die Abenteurerin:
Ein Leben ohne Abenteuer ist es nicht wert gelebt zu werden. Die Galaxie ist ein wundersamer Ort und hinter jeder Ecke warten Ruhm und Reichtum. Die Abenteurerin zieht es in die Ferne auf der Suche nach Thrill und Action. Ein Leben am Schreibtisch oder am Fließband einer planetaren Fabrik ist nichts für diese Rumtreiberin und sie lässt ihr Leben lieber im Staub einer fremden, fernen Welt als in ihrem trauten Heim langsam zu verwelken.
Der Adrenalin Junkie:
Gefahr ist sein zweiter Vorname und ein Leben ohne Todesgefahr ist wie ein Tanzschuppen ohne Musik. Der Adrenalinjunkie braucht den Nervenkitzel wie die Luft zum Atmen. Die Herausforderungen können nicht hoch genug für diese Tausendsassa sein und erst wenn das Adrenalin rauschend durch ihre Adern strömt fühlen sie sich erst richtig lebendig. Von anderen oft als Narren verkannt, können sie es oft nicht verstehen, warum sie die Einzigen sind, die solch hohe Risiken auf sich nehmen um den ultimativen Kick zu erleben.
Die Aussenseiterin:
Die Außenseiterin wird immer eine Fremde bleiben. Sie hat Schwierigkeiten sich in Gruppen einzufinden und bleibt lieber für sich. Gesellige Abende und ähnliches sind ihr ein Greul.
Der Bon Vivant:
Ein Bonvivant ist im Wortsinn „einer, der gut lebt“; das heißt allerdings nicht unbedingt, dass solche Helden auch reich sind. So mancher von ihnen ist zwar in der Tat Wohlstand gewohnt, doch grundsätzlich ist ein Bonvivant jemand, der das Leben in vollen Zügen genießen will, und dann … nach mir die Sintflut! Warum auf morgen warten, wenn man doch schon heute leben kann? Freude an Essen, Trinken und anderen Genüssen ist der Schlüssel zu einem Lebensstil, in dem Ausschweifung die Norm darstellt. Arm oder reich, ein solcher Mensch steht nicht in Versuchung, etwas für schlechte Zeiten zurückzulegen – lieber steht er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und ist jedermanns Freund.
Die Draufgängerin:
Leidenschaftliche, idealistische Geister, stets bereit, bedrängten Menschen des jeweils anderen Geschlechts (oder auch Unschuldigen ganz allgemein) die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Draufgänger sind heldenhaft, ritterlich, voller Tatendrang; sie kämpfen gern fair und verachten Schusswaffen als Hilfsmittel für Weicheier und Feiglinge. Unter bedrohlichsten Umständen können sie noch laut und fröhlich sein, ja geradezu prahlerisch (was häufig auch ihrem Wesen entspricht). Tief in ihrem Innern sind Draufgänger Romantiker mit klaren Vorstellungen davon, was ehrenhaft ist und was nicht, doch auch mit einem starken Hang zu tollkühnem Handeln.
Der Eierkopf:
Man kann alles auseinandernehmen und analysieren, um zu verstehen, wie es funktioniert. Wissen ist ein Wert an sich, ein reines Vergnügen – ein Rätsel, das es nach und nach zu lösen gilt. Während der Gelehrte über Büchern brütet, sind Wissenschaftler praktisch orientiert und freuen sich, irgendwo Hand anlegen zu können. Ob es Drähte und Getriebe sind, Walzen und Rechenschieber, Blut und Bein – sie haben große Freude daran, zu verstehen, wie Dinge zusammenspielen. Ob zerstreutes Genie oder Privatgelehrter von messerscharfem Verstand, nur zu leicht wird ein Wissenschaftler völlig von dem Problem eingenommen, das sich ihm stellt, und bekommt dann überhaupt nicht mehr mit, was um ihn herum geschieht (auch wenn das nicht ganz ungefährlich ist). Je nach Pulp-Level des Spiels wird ein Verrückter Wissenschaftler zu allerlei sinnigen wie auch unsinnigen Erfindungen in der Lage sein – näheres dazu im Abschnitt Wunder der Technik.
Die Femme Fatal:
Eine Granate oder Femme Fatale ist (im Klischeefall) eine hochgefährliche Frau, die hinter äußerer Schönheit eine vollkommen selbstbezogene Lebenseinstellung verbirgt; stets ist sie auf der Hut und auf der Lauer. Die Femme Fatale gibt sich selbst als verführerische, faszinierende, strahlende Persönlichkeit und kann mit einer Spinne verglichen werden: Sie lockt andere in ihre Fangstricke, um zu bekommen, was sie haben will, oder um ein Opfer zu vernichten. Nicht nur braucht sie Mut und List, sie scheut sich auch nicht, selbst Hand anzulegen und sollte als Gegner unter keinen Umständen unterschätzt werden. Torheit und übereiltes Handeln zählen nicht zu ihren Charaktereigenschaften; sie wird geduldig abwarten, bis alles haargenau am rechten Fleck ist, um dann abrupt gerade im richtigen Augenblick zum Angriff überzugehen (ob nun geistig-gesellschaftlich oder im körperlichen Sinne).
Die Gelehrte:
Sie setzen auf Intelligenz und analytischen Verstand, um die Welt zu verstehen, und brüten in aller Regel friedlich in Bibliotheken über Büchern (statt sich mit den Realitäten des Lebens auseinanderzusetzen). Gelehrte streben nach Wissen und noch mehr Wissen und haben in diesem Sinne wenig Drang, aktiv zu werden und zu irgendwelchen Taten zu schreiten; doch wenn es hart auf hart kommt, ist es womöglich gerade der Gelehrte, der als einziger weiß, wie die Situation doch noch gerettet werden kann.                                      Der Haudegen:
„Lebe schnell, stirb langsam“ klingt genau nach dem Motto eines knallharten Helden. Die Energie solcher Helden scheint unerschöpflich; sie sind stark, schier unverwüstlich, enorm leistungsfähig. Sie werden Meinungsverschiedenheiten eher mit den Fäusten klären wollen denn mit Worten. Sie sind trinkfest und sprechen eine klare Sprache – sie kommen gerne direkt zur Sache, ohne großes Brimborium und Trara. Dummköpfe können sie nicht ertragen. Knallharte Helden scheinen immer in Eile zu leben, neigen zu Jähzorn und Missachtung von Autoritäten und wenn es sein muss, können sie genauso dreckig austeilen, wie sie einstecken müssen.

Der Harte Hund:
Solche Helden sind zäh und gerissen – sie haben klar begriffen, dass jemand, der einen Dieb fangen will, selbst denken muss wie ein Dieb. In aller Regel haben sie keine Bedenken, Gesetze zu übertreten, solange es hilft, das Ziel zu erreichen. Sie setzen alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge ein und schlagen dabei im Bedarfsfall auch mal ein paar Köpfe aneinander (oder ein). Tief in ihrem Innern verbirgt sich dabei häufig ein grundanständiger Mensch, der sich nichts anderes wünscht, als dass die Welt nicht so widerwärtig, so durch und durch gemein wäre; in ihrem Ringen um Gerechtigkeit können sie jedoch selbst so gemein werden, wie die Umstände es nun einmal erfordern.

Die Jägerin:
Ist es der Nervenkitzel der Verfolgung, der Fang an ihrem Ende, oder einfach nur das dringende Verlangen, Kontrolle über ihre Umgebung zu wahren – unermüdlich verfolgen Jäger ihre Beute. Kühl und berechnend warten sie geduldig auf den richtigen Moment, voller Verachtung für den Leichtsinn der Unachtsamen.
Der Kaltblütige:
Verstandesmenschen, die zu praktisch allem fähig sind. Kaltblütige Zeitgenossen hängen unter Umständen irgendwelchen verqueren Moralvorstellungen an, doch ihr Menschenbild ist schroff und eindeutig: Entweder ist man gut, oder man ist böse; es gibt keine Grauzonen, keinen Verhandlungsspielraum – nichts als die brutale Realität von Leben und Tod. Selbstzweifel ist ihre Sache nicht, und dadurch geben sie erstklassige Auftragskiller ab; sie sind willens, Befehle buchstabengetreu zu befolgen oder einen ganz persönlichen Rachefeldzug Zug um Zug weiterzuführen. Solange es ihren Zielen dient, sind sie zu absolut Allem imstande. Spontane Aktionen sind nicht ihr Fall; sie stehen für sorgfältig geplantes Handeln und gnadenlose Zielstrebigkeit. Manche unter ihnen machen sich vor, sie hätten eine „Grenze“, die sie nicht überschreiten würden, doch in Wirklichkeit kennen sie kein Erbarmen: Es gibt nichts, das sie letztlich nicht doch tun würden, wenn das Ziel es erfordert.
Der Ritter:
Rittern ist es ein tiefes inneres Bedürfnis, sich auf die Seite des Guten zu stellen. Sie beschützen die Schwachen, setzen die Interessen der Gemeinschaft über ihre eigenen, würden ihr Leben opfern, um andere in Sicherheit zu bringen. Manche von ihnen kennen einen klar definierten spirituellen oder religiösen Weg, dem sie folgen müssen, andere berufen sich auf eine Art Anstand oder Sittlichkeit, die tief in ihnen verankert sitze, doch so oder so: Diese Helden begeben sich nicht in dieselben Niederungen wie manch andere; sie kämpfen ehrenhaft und gelten häufig als Vorbilder. Was immer es ist, wofür sie kämpfen – Gerechtigkeit gehört auf jeden Fall dazu.
Die Schrauberin:
Ein Schrauber zeichnet sich aus durch seinen Sinn fürs Praktische und vermag alle möglichen Gerätschaften zu ersinnen oder wieder zum Laufen zu bringen – Fertigungsmaschinen, Antriebsaggregate, nützliche eigene Konstruktionen, und dergleichen mehr. Typischerweise trifft man einen Schrauber unter der Motorhaube eines Autos an, vielleicht aber auch am Telefon, weil er „rasch mal was mit den Anschlussdrähten für die Vermittlung ausprobieren“ möchte … Solche Helden sind stets bereit, wenn es irgendetwas anzupacken gilt; dank ihrer Erfahrung und Fertigkeiten können scheinbar banale Gebrauchsgegenstände unter ihren Händen zu den erstaunlichsten Zwecken dienen – stets zur großen Überraschung der Umstehenden. Je nach Pulp-Level des Spiels kann ein Schrauber dazu in der Lage sein, allerlei sinnige wie auch unsinnige Vorrichtungen zu improvisieren und zu erfinden – näheres dazu im Abschnitt Wunder der Technik ab.
Der Schurke:
Schurken pfeifen auf die Regeln der Gesellschaft und stellen offen den Status quo und die anerkannten Autoritäten in Frage. Sie genießen es, nicht so zu sein wie die anderen, plötzlichen Eingebungen zu folgen und sich offen über Verhaltensregeln hinwegzusetzen. Gesetze gibt es nur, um sie zu brechen oder ihre Lücken zu finden. Dabei handelt es sich bei Schurken keineswegs immer um Kriminelle oder Anarchisten, denen nur daran läge, Chaos zu stiften – nein, vielmehr bereitet es ihnen Vergnügen, ausgeflippte Dinge zu tun, die andere in Verwirrung stürzen. Häufig handelt es sich um hoch gebildete, liebenswürdige, gänzlich unbekümmerte Menschen, die lediglich ganz eigenen, höchst individuellen Moralvorstellungen folgen.
Die Reisende:
„Versucht nicht, mich zu halten“ ist das Motto der Reisenden, ob sie es nun offen so aussprechen oder nicht. Sie streben nach einem „echteren“, erfüllteren Leben. Willensstark und durch praktisch nichts zu erschüttern, treibt sie stets die Frage um, was hinter dem Horizont liegen mag. Mit einiger Wahrscheinlichkeit finden sich solche Menschen in Einklang mit der Natur und können dort ohne weiteres gut schlafen, wo sie am Abend umfallen. Oder sie fühlen sich an Bord von Raumschiffen wohl, mittten in der Leere des Raumes. Ohne Schwierigkeiten können sie ohne die Annehmlichkeiten modernen planetenbegundenen Lebens auskommen. Ob sie sich mit Macheten durch den Urwald kämpfen, durch enge Höhlenspalten kriechen oder einfach die verborgenen Winkel eines Asteroidengürtels erkunden, nicht selten erweist ein Reisender sich bei genauerer Betrachtung als unangepasster Sonderling, der nicht still sitzen kann und sich über „Schwächlinge“ und „Feiglinge“ mokiert.
Der Sidekick:
Sidekicks vereinen in ihrer Person verschiedene Aspekte des Ritters, des Schurken und des Adrenalinjunkies. Häufig sind sie eher jünger, noch ist nichts entschieden in ihrem Leben und sie haben sich einem Mentor angeschlossen, von dem sie lernen können; andere haben einfach kein Bedürfnis, im Mittelpunkt zu stehen. Wieder andere möchten durchaus dazugehören und bewunderte Helden sein, doch ihre Bemühungen werden überschattet von denen ihrer Freunde oder ihres Mentors. Deutlich schwächere Sidekicks lehnen sich zuweilen auch gegen die Beschränkungen auf, die sie sich (im Normalfall) selbst auferlegt haben, und unternehmen dann Extratouren, die sie meist nur in Schwierigkeiten bringen. Sidekicks verfügen in aller Regel über klar ausgeprägte Vorstellungen von Gut und Böse und hohes Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein.
Die Träumerin:
Ob Visionär oder Idealist – der Schwärmer zeichnet sich aus durch Geistesstärke. Menschen dieses Schlages pflegen im Leben ihre ganz eigene Richtung zu verfolgen. Ihr Blick reicht über die gewöhnliche Oberfläche des täglichen Lebens hinaus – bei manchen ist es bloßer Eskapismus, andere fänden nur zu gerne heraus, „was wäre, wenn“, wollen einen ihrer Meinung nach schwerwiegenden Missstand beheben oder die Welt, in der sie leben, zu einer besseren machen.